Historie/Philosophie

Seit 2005 betreibt die Danuvius Klinik GmbH® mit dem Danuvius Haus® Ingolstadt eine innovative Einrichtung in der Betreuung von Demenzkranken. Die hohe Kompetenz und das einfühlsame Pflegekonzept haben regional wie überregional Anerkennung gefunden – bereits zwei Jahre später belegte das Danuvius Haus Ingolstadt den ersten Platz beim Landeswettbewerb „Frei Mut – Verantwortungsvoller Umgang mit freiheitsentziehenden Maßnahmen“

Mit dem Umzug im Dezember 2018 in die Levelingstraße in Ingolstadt ist die Anzahl der Bewohner*innen des Danuvius Hauses Ingolstadt von 48 auf 104 angestiegen. Neben zwei Stationen für Demenzerkrankte gibt es im Danuvius Haus Ingolstadt auch eine offene Station mit allgemeiner Pflege. Kurzzeit- und Verhinderungspflege gehört mit zum regulären Angebot. Im Gebäude werden außerdem 16 Seniorenwohnungen angeboten.

Menschen mit Demenz suchen Sicherheit und Geborgenheit, brauchen Stimulation ihrer Wahrnehmung, aber auch Rückzugsmöglichkeiten: alles Einflussfaktoren, die im Wohnkonzept des Danuvius Haus® Ingolstadt zusammenfließen. Die Innenarchitektur der neuen Räumlichkeiten in der Levelingstraße in Ingolstadt ist speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenzerkrankungen ausgerichtet. Große, helle Aufenthaltsbereiche und Gänge mit speziellen Aufenthalts- und Wendemöglichkeiten, die automatisch in den Mittelpunkt lenken, in dem sich das zentrale Leben abspielt, sind entstanden.

Sicherheit durch klare Strukturen

Durch eine klare Struktur und Kontinuität möchte die Einrichtung den Bewohner*innen Sicherheit vermitteln und die bestehenden Fähigkeiten und Kompetenzen so lange wie möglich erhalten. Feste Strukturen und der beständig gleiche Ablauf bei der Körperpflege und den Mahlzeiten, tageszeitliche und personale Stetigkeit bieten Menschen mit Demenz sozialen und psychischen Halt. Das Gewohnt- und Vertrautsein mit täglich wiederkehrenden Strukturen schafft das Gefühl, die Lebensumstände vorhersehen und kontrollieren zu können.

Die Bewohner*innen verbringen den Großteil des Tages in ihrer Gruppe. Dort knüpfen sie soziale Kontakte, erfahren Anregungen zur Beschäftigung und erleben sich als Teil einer Gemeinschaft. Während des ganzen Tages wird die Präsenz einer Pflegekraft im Gemeinschaftsbereich gewährleistet. Die Pflegekräfte der jeweiligen Wohngruppe sowie Betreuungskräfte kümmern sich um die soziale Betreuung der Bewohner*innen.

Die ärztliche Betreuung erfolgt über die jeweiligen Hausärzt*innen. Die Zusammenarbeit mit der niedergelassenen Ärztin Frau Dr. Hildegund Weber (AIDA) gewährleistet zudem die kontinuierliche psychiatrische Versorgung. Frau Dr. Weber kommt wöchentlich zur Visite in das Danuvius Haus und steht auch darüber hinaus als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Der Werdenfelser Weg

Was ist die wichtigste Entscheidung im Zusammenhang mit der Vermeidung von Gurten, Bettgittern und anderen Fixierungen für Heimbewohner*innen?

Die allererste Entscheidung: die Auswahl einer Einrichtung mit der richtigen Grundeinstellung, mit einer gelebten Pflegekultur der Fixierungsvermeidung.

Das Danuvius Haus Ingolstadt hat sich zum Ziel gesetzt, auf Bettgitter, Bauchgurte oder Vorsatztische als freiheitsentziehende Maßnahme der Bewohner so weit zu verzichten, wie dies menschlich und fachlich vertretbar ist. Wir distanzieren uns von Anwendungen, die aus Gründen der Arbeitserleichterung oder haftungsrechtlichen Ängsten motiviert sind.

Wir orientieren uns insofern an einer professionsübergreifenden bundesweiten Initiative, dem Werdenfelser Weg, mit dem gemeinsamen Ziel aller Verantwortungsträger zur weitestgehenden Vermeidung von Fixierungen. Dafür erbringen wir in gemeinsamer Verantwortung besondere Anstrengungen im Interesse unserer Bewohner*innen.

Der Werdenfelser Weg wurde mit dem Janssen Zukunftspreis 2012 ausgezeichnet als ein bundesweit zukunftsweisendes Projekt als „deutschlandweit erste rechtliche Grundlage für die Vermeidung von Fixierungsmaßnahmen bei pflegebedürftigen Menschen“. Als „Gesundheits-Nobelpreis“ – wie ihn die Presse genannt hat – würdigt er Innovationen, „die dem deutschen Gesundheitswesen mit ihren innovativen Ideen und bemerkenswerten Leistungen einen entscheidenden Impuls geben”.

Die Justizminister*innen aller Bundesländer und des Bundes haben im Herbst 2011 auf der Justizministerkonferenz in Berlin einen einstimmigen Beschluss zur ideellen Unterstützung des Ansatzes gefasst.

Wir gehen den Weg mit, haben Führungskräfte geschult und nehmen an einem regelmäßigen bundesweiten Informationsaustausch zur Diskussion von schwierigen Pflegefachfragen aktiv teil.

Nähere Informationen zur Initiative Werdenfelser Weg finden Sie gerne auf deren Homepage: Werdenfelser Weg